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Mary-Ward-Woche: Impuls für den 25. Januar

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Mary Ward hatte eine klare Vision von einem neuen aktiven Ordensleben für Frauen, die über ihren ursprünglichen Wunsch nach einem konventionellen Ordensleben und weit über die allgemeinen Vorstellungen der damaligen Zeit hinausging. Hier liegt sie irgendwie auf einer Linie mit dem Apostel Paulus. Nach seiner Begegnung mit Jesus, dem auferstandenen Herrn, ging Paulus in eine völlig andere Richtung als sein früherer Glaube an die Erlösung durch die Gesetze Gottes und verkündete die Gnade Gottes, die den Heiden in der Kirche Raum gab. Mary Ward hingegen setzte sich dafür ein, ein neues Kapitel für Frauen in der auf Männer ausgerichteten Kirche aufzuschlagen, damit Frauen eine Stimme haben und aktiv in der Welt dienen können.

Obwohl zu Mary Wards Zeit die Kirche im Gegensatz zur frühen Kirche fest institutionalisiert war und ihre Bitte nicht leicht akzeptiert wurde, hörte ihre Sendung nicht auf, und sie gründete viele Schulen und Gemeinschaften in ganz Europa.

Sie lädt uns ein, heute das Gleiche zu tun – nicht vor der Ungewissheit der Welt aufzugeben, sondern uns von Gott über unsere Grenzen hinausführen zu lassen und mehr für Christus zu tun. Dies bezieht sich auf das Prinzip „Die Zeit ist mehr wert als der Raum“, von dem Papst Franziskus in Evangelii Gaudium spricht. In Nr. 223 heißt es: „Dieses Prinzip erlaubt uns, langfristig zu arbeiten, ohne davon besessen zu sein, sofortige Ergebnisse zu erzielen. Es hilft uns, schwierige und widrige Situationen mit Geduld zu ertragen oder Änderungen bei unseren Vorhaben hinzunehmen .[…] Es geht darum, Handlungen zu fördern, die eine neue Dynamik in der Gesellschaft erzeugen und Menschen sowie Gruppen einbeziehen, welche diese vorantreiben, auf dass sie bei wichtigen historischen Ereignissen Frucht bringt.“ Dies erklärt, wie Mary Ward in ihrer Mission keine Grenzen hatte und trotz der Opposition weitermachte- sie glaubte an Gottes Zeit.

Die heutige Welt erlebt aufgrund der beispiellosen COVID-19-Pandemie dramatische Veränderungen im Lebensstil. Angesichts der zunehmenden Einschränkungen in vielen Lebens- und Reisebereichen könnte es uns jetzt einen neuen Einblick in unsere Identität als „Pilger“ geben, wenn wir Mary Tag 3 25. Januar 2021 MARY WARD – EINE FRAU MIT EINER GRENZENLOSEN SENDUNG 8 Wards Leben als Pilgerin noch einmal betrachten. Die Dinge ändern sich mit der Zeit in ihren Formen und ihrem Charakter, aber nicht im wahren Kern. Sie lehrt uns, in Gottes Zeit zu leben, die Menschen zu erreichen, die an den Rand gedrängt und vom Licht Jesu isoliert sind, und unsere Kirche dazu zu bringen, sie zu umarmen. Wir, die Mary Ward Familie, werden in diesem Pilgerleben dorthin weitergehen, wo die größere Not ist, zur Ehre Gottes. Wie und wohin werden wir dann diese Pilgerreise unternehmen? „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“ – Gal 3,28 Was bedeutet das Motto „ad majorem Dei gloriam“ (AMDG), „zur größeren Ehre Gottes“ für mich? Wie kann unsere Mary Ward Familie mehr für Christus tun und das Magis als Kontemplative in der Aktion leben?

Esther Finis