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Weihnachten 2020 – Brief unserer Generaloberin

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Foto: Stephanie Klepacki on Unsplash

Liebe Gefährtinnen im Herrn,

Letztes Jahr um diese Zeit, als Sie und ich dachten, es sei mein letzter Weihnachtsbrief als Generaloberin an Sie, begann ich mit einem Zitat aus dem Propheten Jesaja, dem Propheten, der uns in den letzten Wochen einen Großteil unserer adventlichen Wartezeit begleitet hat. In Vers 2 von Kapitel 9 spricht Jesaja über das Volk, das „in der Finsternis gewandelt“ ist. Man könnte sagen, dass wir alle, die wir unser „gemeinsames Haus“ bewohnen, im vergangenen Jahr in der Finsternis gewandelt sind. Es war eine Finsternis, die durch eine Pandemie verursacht wurde, die vielen das Leben kostete, anderen die körperliche und geistige Gesundheit und Millionen von Menschen die finanzielle Sicherheit, weil sie keine Arbeit mehr haben. Das können und sollen wir nicht leugnen. Andererseits aber haben wir, während wir „in der Finsternis“, der „Finsternis“ des Jahres 2020, wandelten, auch Lichtblicke gesehen und Gutes erfahren.

Diese Geschenke waren wie jene, die die Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise mitbrachten, vielleicht unerwartet und nicht unbedingt Dinge, von denen wir dachten, dass wir sie brauchen. Es ist paradox, dass diese Männer, die wahrscheinlich auch einen großen Teil ihrer Reise in Stunden der Finsternis machten, Geschenke brachten, die auf den ersten Blick nicht das waren, was man für ein neugeborenes Kind erwarten würde: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Beim Beten und Nachdenken darüber bin ich auf das gestoßen, was ich an diesem Weihnachtsfest mit Ihnen teilen möchte. Ich möchte Geschenken sprechen – teure Geschenke – die die CJ unserem neugeborenen Erlöser bringt, Geschenke, die auf der Reise durch 2020 gesammelt wurden:

Erstens: das Gold des Dienstes:

Dieses Foto zeigt unsere Schwestern in Brasilien beim Nähen von Masken in den ersten Tagen der Pandemie.

Dieses Foto zeigt zwei unserer Schwestern aus der Slowakei in voller Schutzausrüstung. Sie waren aktiv beim landesweiten Covid-Testprogramm in ihrem Heimatland im November.

Second, the frankincense of prayer:

Dieses Foto zeigt die Kommunität in Daejeon in Korea, die in der Hauskapelle für alle von der Pandemie Betroffenen betet.

Dieses Foto zeigt Novizinnen Kandidatinnen, die in Patna, die in derselben Intention beten.

Drittens: die Myrrhe des Leidens:

Dieses Foto zeigt eine lange Schlange von Menschen, in der Stadt Delhi, die geduldig darauf warten, Lebensmittel zu erhalten, die sie und ihre Familien für einige Tage ernähren können.

Dieses Foto zeigt die wenigen Mitglieder der italienischen Provinz, die an der Beerdigung von Schwester Maurizia RIP teilnehmen durften, die an Covid-19 starb.

Ich lade Sie ein, all diese Fotos und die Gaben, die sie darstellen, zu betrachten und einige Zeit darüber nachzudenken, welche Gabe oder welche Gaben Sie unserem neugeborenen Heiland an diesem Weihnachtsfest bringen möchten – Gaben, die das ganz besondere Jahr widerspiegeln, das wir alle durchlebt haben. Ich lade Sie in diesem Jahr, ein ihren Dienst, ihr Gebet, ihr Leiden dem Herrn darzubringen und es Ihm anzubieten.

Und mein Geschenk an jede von Tunen, mit dem ich diesen ungewöhnlichen Brief in diesem ungewöhnlichen Jahr beende, ist ein letztes Foto. Es zeugt von der Hoffnung, um die wir sicher alle an diesem Weihnachtsfest und für das kommende Jahr bitten:

Dies ist Tinashe Emmanuel. Tinashe bedeutet dasselbe wie Emmanuel. Es bedeutet: „Gott ist mit uns“ in der Shona-Sprache von Simbabwe. Tinashe wurde in den ersten Tagen seines Lebens, erst vor wenigen Wochen, ausgesetzt und in unser Kinderheim in Amaveni gebracht. Dank unserer Schwestern wird er geliebt und umsorgt aufwachsen.

Mein Gebet ist, dass Tinashe Emmanuel für jede von Ihnen ein Zeichen der Hoffnung wird: Hoffnung, die die Geburt unseres Herrn einer jeden von uns und der ganzen Welt bringt. Hoffnung, die Licht bringt, wie dunkel der Weg auch immer sein mag. Jesus sage Amen.

Wie immer kommt dieser Brief mit meiner Liebe und meinem Gebet für jede einzelne von Tunen. Möge Jesus, der Bringer der Hoffnung, uns alle weiterhin in seiner Obhut halten.

Jane

Esther Finis