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28. Januar: MARY WARD – EINE INSPIRATION FÜR FRAUEN DES 21. JAHRHUNDERTS

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Wenn ich über Mary Ward und das 21. Jahrhundert nachdenke, fällt mir das Geschenk ihrer Freundschaft ein: „Lass deine Liebe stets in Gott verwurzelt sein und dann bleib deinen Freunden treu, schätze sie hoch, sogar höher als dein eigenes Leben.“ Ihre Botschaft wird, so spüre ich, uns in dieser Zeit erneuern. Bei der „Friends of Mary Ward Conference“ in York, England, 2017 sprachen Elaine, Gemma und Imelda über Mary Wards Gottesbeziehung, ihre Gefährtinnen und inspirierte Frauen, die nach ihnen kamen in Zeiten von Gefahr, Mangel und Unsicherheit. Als Marys Vision von den Kirchenmännern ihrer Zeit missverstanden und verteufelt wurde, hat das sie und diese Frauen nicht geschwächt. Sie ließen sich nicht davon abhalten, ihre Mission – Bildung und Gerechtigkeit für Frauen – weiter zu verfolgen, denn sie wussten von Gott, dass „Frauen in Zukunft Großes tun werden“.

Mehr als 30 Jahre lang habe ich in einer Schutzunterkunft für missbrauchte Frauen und ihre Kinder gearbeitet. Jetzt ermögliche ich Gruppen, sich weiterzubilden und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, Gewalt gegen Frauen zu beenden. Ich weiß, was Unterdrückung bedeutet, kenne die Stärke von Frauen, die Veränderungen bewirken, und weiß um die Macht der Freundschaft. Mary Ward und ihre Gefährtinnen spiegelten den Kampf wider, an Gottes Vision festzuhalten gegen Strukturen und Institutionen, die ihre Vision und ihr Werk unterdrückten. Meine Beziehung als Assoziierte zu den Schwestern, die ihr Erbe weitertragen, hat mir Hoffnung gegeben in meiner Arbeit, die mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen hat. Sie hat die Verbindung zu meiner Spiritualität und zu Jesus erneuert, die mir helfen und mir Halt geben. Als Assoziierte habe ich etwas über Sendungen, Bildungsinitiativen, Schulen erfahren, die die Liebe zu Jesus und das Erbe der Vision von Mary Ward weiterführen. Unsere Schwestern haben einen Weg gezeigt, die göttliche Mission von Mary Ward heute weiter voranzutreiben, um unserer Welt auch im 21J ahrhundert Bildung und Gerechtigkeit zu bringen. Unser Kreis als Weggefährtinnen trifft sich in Freundschaft auf einer Reise des Lernens und Vorantreibens von Themen wie der MeToo-Bewegung, der Nationalen Untersuchung von vermissten und ermordeten indigenen Frauen und Mädchen, dem Menschenhandel und der Unterstützung von Bildungsinitiativen in Afrika.

Ich bete, dass diese Vision von Freundschaft, Freundeskreisen und Gefährtinnenschaft von Dauer ist und wachsen wird in diesen zerrissenen, beängstigenden und oft dunklen Zeiten. Wenn ich Gruppen moderiere, spüre ich eine göttliche Präsenz, besonders wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht genüge und keine Antworten auf die Kämpfe habe, denen Frauen ausgesetzt sind. Wenn ich jedoch aufhöre, mich zu sorgen, dem Prozess vertraue und loslasse, bringt Gott die richtigen Menschen zusammen. So heilt er unsere falschen Überzeugungen und Geschichten, damit wir der göttliche Funke sein können, der zu sein wir in diese Welt geboren wurden. Während der Konferenz gab Imelda folgende Analogie der Hoffnung wider, als sie ihren Vortrag über die schwierigen Fragen des Menschenhandels beendete und von einer Trommelübung bei einem Workshop in Kanada erzählte. Sie war überrascht, als sie so viele unerfahrene Trommler hörte, die ohne zu üben zusammen einen guten Sound machten. Dann bemerkte sie, dass der Anführer einen konstanten Takt schlug. So konnte das individuelle Trommeln jeder einzelnen Person den Klang verbessern, und dabei in Ein- Klang bleiben. Für mich hat dies das Vermächtnis von Mary Ward widergespiegelt. Wie die Trommler konnten sie, ihre Gefährtinnen und Anhänger, die Botschaft Gottes beständig und klar hören, und im Laufe der Zeit hat dieser Takt-Schlag von Gott seine Wahrheit bewahrt und er wird uns weiterführen. Sie war eine Frau, die ihrer Zeit voraus war. Sie ist für alle Zeiten … Ohne Angst und Beunruhigung in stillem Vertrauen warten wir darauf, dass Gottes Traum in der Verwirrung der Welt auftauchen wird – Mary Ward.

Wie und wo fühle ich mich gerufen und herausgefordert, wie Mary Ward auf die Nöte dieses Jahrhunderts zu antworten?

Linda Ivsins – Friends of Mary Ward, Canada

Carla Bellone